Aids-Hilfe Hessen zum Welt-Aids-Tag: Mit Solidarität gegen das Wiederaufflammen der Pandemie
Pressemitteilung
Frankfurt am Main, den 21.11.2025 – Anlässlich des Welt-Aids-Tages fordert die Aids-Hilfe Hessen gesellschaftliche Solidarität – hierzulande und mit Blick auf die Situation weltweit. Durch den Rückzug der USA aus der Finanzierung globaler Gesundheitsprogramme besteht laut UNAIDS aktuell die Gefahr eines Wiederaufflammens der HIV-/Aids-Pandemie. Aktuell hängen zwei Drittel aller HIV-Therapien von den USA ab. Werden die Kürzungen nicht zurückgenommen, könnte es in den nächsten Jahren weltweit zu vier Millionen zusätzlichen Todesfällen kommen.
„Auch in Deutschland können wir vor der Situation die Augen nicht verschließen. Das gebietet das Mitgefühl mit Menschen im globalen Süden. Verstärkte Hilfen für die betroffenen Länder sind aber auch in unserem eigenen Interesse: Ein verstärktes epidemisches Geschehen bedroht die Fortschritte bei der Bekämpfung von HIV/Aids weltweit – auch bei uns“, so Florian Beger, Geschäftsführer der Aids-Hilfe Hessen. „Wohlhabende Länder wie Deutschland sind aufgerufen, die globale Versorgung mit lebenswichtigen HIV-Medikamenten sicherzustellen.“
Sorge bereitet der Aidshilfe aber auch nachlassende Solidarität innerhalb Deutschlands. Wichtige soziale und gesundheitsbezogene Leistungen für Unterstützungsbedürftige würden immer häufiger auch politisch infrage gestellt. Gesellschaftliche Minderheiten stünden unter Druck autoritär-populistischer Kräfte. Das Klima verschlechtere sich gerade für Angehörige der Gruppen, die von HIV/Aids besonders betroffen sind.
„Von der Politik wünschen wir uns, dass sie wieder vermehrt für Zusammenhalt und Gemeinsinn wirbt. Bei der Bewältigung der finanziellen Schieflage der öffentlichen Finanzen sollten Maßnahmen vermieden werden, die dazu führen, dass Menschen in Notlagen künftig keine Unterstützung mehr finden. Zudem soll Politik klar Stellung beziehen: Für gesellschaftliche Vielfalt und Respekt gegenüber allen Menschen, die in unserem Land leben“, so Beger.
In Hessen ist die Anzahl der HIV-Neuinfektionen laut aktueller Schätzung des Robert-Koch-Instituts 2024 gegenüber dem Vorjahr leicht angestiegen und betrug 180. Insgesamt leben 9.060 Menschen im Bundesland mit HIV. Neun Aidshilfen bieten landesweit ein umfassendes Angebot der Prävention, Beratung und Unterstützung. Zum Welt-Aids-Tag finden an vielen Orten wieder öffentliche Veranstaltungen statt.
Florian Beger
Landesgeschäftsführer
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